Hallo Sonne, ja, du bist meine wahre Freundin.
Denn für mich hast du dich durch die Dichte des Nebels
gekämpft, um mir Licht und Wärme zu bringen. Und dafür liebe ich dich.
Immer, wenn die Herbstnebel mich von hinten anfassen und
mich in ihr frostiges Gewand einhüllen, dann wird es dunkel in meiner Seele. Dann
überkommt mich ein Gefühl von Traurigkeit. Kälte setzt sich auf mein Gemüt und
umfasst mein Herz wie ein Eisband. Ich fühle mich ausgegrenzt. Und allein auf
dieser Welt.
Ich weiss zwar, dass es sich mit meinen Baumfreunden, um
mich herum, verhält, wie mit den Sternen:
Man sieht sie manchmal nicht und doch sind sie immer da.
Doch jeder von uns fühlt die Einsamkeit. Die Welt wird im
Nebel kalt und still. Totenstill.
Doch dann bist es du, Sonne, die wiederum das Licht bringt
und das Leben in mir und meinen Getreuen neu erweckt. Der unumstössliche
Beweis, dass es uns gibt. Und mit ihm die Gewissheit, dass es sich zu leben
lohnt. Auch durch den Winter.
Ja, du bist die wahre
Freundin. Danke Sonne, dass es dich gibt, die mich beschenkt. Auch ich werde
dich reichlich beschenken. Im Frühling. Dann ziehe ich mein schönstes Kleid für
dich an und gebe mich dir hin. Und du kannst mich durchdringen mit deinem
Lebenslicht und mit allen meinen Blättern spielen. Sooft du willst. Bis in den
Herbst hinein.
Doch vorerst: Wärme mich! D
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